Mountainbike-Urlaub in den Dolomiten

Die Dolomiten und Mountainbiken sind fest miteinander verwachsen. Kaum ein Mountainbiker, der nicht schon einmal von einer Umrundung der Fanes geträumt hat, der staunend Panoramaaufnahmen aus dem gleichnamigen Naturpark Fanes-Sennes in seinem favorisierten Bike-Magazin betrachtet hat. Die Dolomiten bieten dem gewillten Mountainbiker echte Klassiker unter den Biketouren. Hier ist das Land von groben Schotterstraßen, auf denen der Ausblick mit jeder erkämpften Serpentine noch etwas atemberaubender wird. Hier verdient man sich seine Spinatknödel mit steilen Anstiegen und wird mit traumhafter Natur entlang der einmaligen Routen belohnt. Ein Mountainbikeurlaub in die Dolomiten ist ein Genuss für die Liebhaber alpiner Touren unter euch. Aber auch die Fraktion der Enduristi wird hier glücklich. Mit dem Kronplatz erwarten euch auf der gegenüberliegenden Talseite der legendäre und bissige Herrnsteig-Trail und das Flowwunder Gassltrail. Hier wird wirklich jeder Mountainbiker fündig.

Eine Reise nach St. Vigil

Lasst euch also zu einer Mountainbikereise ins Herz der Dolomiten entführen. Genauer gesagt ins Hotel MyExcelsior in St. Vigil. Einem kleinen, beschaulichen Örtchen zwischen Fanes und Kronplatz. Nach gut drei Stunden Fahrtzeit aus München ticken hier die Uhren direkt ein wenig anders. Entschleunigung pur ist angesagt, nach der ersten kleinen Einrollrunde über die flachen und spaßigen Trails entlang der Straße in den Naturpark gibt Hotelchef Werner Call – selbst begeisterter Mountainbiker – direkt begeistert Tourentipps für die kommenden Tage. Dazu kommt eine perfekt ausgestattete Bikegarage, in der euer MTB sicher verstaut nach langen Touren gewartet werden kann und in der es über Nacht sicher verstaut ist. Auch hier merkt man wieder: Ist der Chef selbst Biker darf man sich über viele kleine Details freuen, die den Mountainbikeurlaub entspannter gestalten.

Panorama? In den Dolomiten garantiert!

Impressionen der Region

MTB-Tour auf die Fanes Hütte

Wisst ihr, eigentlich wollte ich an diesem Tag ja nicht nur die Fanes Hütte mit dem Mountainbike erklimmen. Die komplette Runde inklusive Abfahrt nach Ponte Alto und Senneshütte hätte es werden sollen – und ich bin mir sicher, irgendwann bekomme ich diese Tour auch noch auf meiner Wunschliste abgehakt. Aber an diesem Tag Anfang Juni wollten es die Schneeverhältnisse noch nicht zulassen. Und so wurde es die „Babyvariante“ der Fanes Naturpark Runde, die Fahrt hoch zum Rifugio Fanes, der auf 2.060m gelegenen und nach knapp 900 Höhenmetern erreichten Faneshütte. Und was soll ich sagen? Es war schlichtweg eine der landschaftlich herausragendsten Runden meines bisherigen Mountainbikerlebens!

Anfangs geht diese Tour über die wenig befahrene Straße in den Naturpark Fanes Sennes gemütlich dem Berghasthaus Pederü entgegen. Im engen Tal hier hoch kommt ihr vorbei an viel fließendem Wasser und habt die ersten Eindrücke der Dolomiten, die zu beiden Seiten hoch empor ragen. Spätestens nach dem Pederü ist aber Schluss mit dem langsamen Warmwerden. Eine alte Militärstraße führt euch auf zahlreichen Serpentinen hinauf Richtung Fanes Hütte. Der Schotter hier ist grob, mal lenken die faustgroßen Steine ungewollt euer Vorderrad in eine andere Richtung, mal sucht das Hinterrad für eine halbe Umdrehung vergeblich nach Grip und sinkt kurz ein. Wer hier nicht aufpasst, muss auch im Uphill schonmal hektisch ausklicken, damit er nicht in Slow Motion zur Seite umfällt. Eine kurze Pause bietet sich aber ohnehin an, denn mit jeder Kurve ist der Ausblick auf das zurückliegende Panorama noch ein wenig beeindruckender geworden. Vor dem Schlussanstieg habt ihr dann einen wunderbaren Ausblick auf das Bergmassiv, dem ihr langsam immer näher kommt.

Auf der Fanes Hütte selbst hatte ich dann Glück, früh in der Saison war noch wenig los und so war mir der Platz auf der Sonnenterrasse sicher. Die Speisekarte kann ich euch hier eigentlich hoch und runter empfehlen! Ein wenig Stärkung ist hier auch notwendig, auf dem Rückweg braucht ihr eure Konzentration für die Steile und rutschige Abfahrt, bevor ihr eure verbliebenen Körner in den spaßigen Trail zurück nach St. Vigil investieren könnt. Dieser verläuft meist flach und ohne technische Herausforderungen, ein Hardtail oder ein leichtes Fully sind also perfekte Begleiter auf dieser Tour!

Bereits der Weg zur Faneshütte bietet so manches Panorama

Schon auf dem Weg zur Faneshütte beeindruckt das grandiose Panorama.

Hoch zur Faneshütte

…800 steile und steinige Höhemeter wollen erklommen werden, kleine Platos mit flacheren Passagen lassen die Wadeln aufatmen.

Fazit? Hoch da!

Was soll ich noch sagen? Fahrt diese Tour nicht einfach nur. Geniesst Sie. Feiert den Aufstieg, nehmt euch die Zeit regelmäßig dieses unglaubliche Panorama zu genießen. Macht euch bewusst, welche einmalige Natur ihr gerade mit dem Mountainbike erkundet. Und dann setzt euch auf die Terrasse der Fanes Hütte, bestellt eine Portion Spinatknödel, trinkt einen Espresso und freut euch, dass ihr diese Tour gemacht habt!

Faneshütte

Die Fanes Hütte

Untere Hälfte Hacklbergtrail

…800 steile und steinige Höhemeter wollen erklommen werden, kleine Platos mit flacheren Passagen lassen die Wadeln aufatmen.

MTB-Tour Armentara-Wiesen

Die Mountainbike Tour über die Armentara-Wiesn hatte ich als „landschaftlich eindrucksvolle Tour mit kleinem Trail angekündigt bekommen“. Den Aspekt landschaftlich reizvoll kann ich definitiv bestätigen! Ausgehend vom Hotel Excelsior kurbelt ihr euch für mehrer hundert Höhenmeter eine steile Teerstraße, die mehrere Male den Piz de Plaies Trail kreuzt, hinauf. Spätestens wenn diese langsam in eine Forststraße übergeht werden die Ausblicke immer beeindruckender. Bei besten Ausblicken auf Monte Sella, Zehner Spitze und Heiligkreuzkofel müsst ihr hier aufpassen, vor lauter Staunen nicht versehentlich im Pfosten eines Weidezaunes hängen zu bleiben. (Könnte dem Autor dieses Artikels unter umständen passiert sein)

Insgesamt ist die Armentara Runde wie hier beschrieben nichts für Trailsuchende Endurojunkies. Das Trailstück ist in der Tat so klein und findet auf einem flachen Hochplateau statt, dass es einem praktisch nicht in Erinnerung bleibt. Viel mehr erinnert mich diese Tour an einen klassischen Mountainbike Marathon: Stiele Anstiege, Ausblicke auf 3000er…hier ist derjenige König, der sich an einer langen Tour mit viel Kletteranteil und Abfahrten über Forststraßen erfreuen kann.

Ausblick Armentara Wiesen

Auch hier steht das Panorama im Vordergrund.

Armentara Wiesen

Die Berge der Dolomiten lassen Mountainbiker staunen – auch wenn man sie „nur“ umrundet.

Bikewahl Armentara Wiesn

Die Tour auf die Armentara-Wiesen könnt ihr über Strava nachfahren und herunterladen. Kurz vor Ende der Tour musste ich allerdings bedingt durch Baumschlag auf die Straße ausweichen – hier könnt ihr schlicht auf der Forststraße bleiben. Landschaftlich ist die Tour definitiv ein Erlebnis, das von mir wegen angekündigtem „Trailanteil“ gewählte Mondraker Dune war definitiv nicht die richtige Wahl – ein leichtes Fully oder Hardtail hätten hier deutlich mehr Spaß gebracht und die Uphills angenehmer gestaltet.

Der Kronplatz für Mountainbiker

Der Kronplatz aus Mountainbikersicht ist klein aber fein! Im Winter ein beliebtes Skigebiet hat man hier auch den Sommertourismus und damit Mountainbiker erkannt. Von der Bergstation am Kronplatz aus gehen drei Trails für alle Könnensstufen. Der Gassl Trail Richtung „Olang“ Station ist hier die einfache Variante. Ist der Anfang noch allzu flach und einfach entwickelt sich ab der Mittelstation eine typische „Flowtrail“ Piste. Wer diese Art künstlich in den Berg  gezimmerter Trails nicht mag wird etwas von Murmelbahn rufen und eine Alternative suchen. Für mich ein Trail, in dem man sich wunderbar an Anlieger herantasten kann, in dem man mit jeder Abfahrt ein wenig besser in den idealen Rythmus findet und das Grinsen auch ohne große technische Herausforderungen mit jeder Runde größer wird. Die mittelschwere Variante nennt sich Furcia. Vorbei am Messner Mountain Museum startet hier ein zunehmend schwerer werden Trail. Anfangs flowig und flach, später zunehmend steiler und wurzeldurchsetzt. Gerade im Nassen wird der Schlusspart hin zur Furcia Station durchaus zur Herausforderung. Mit unterschiedlichen Varianten im Top- und Mittelteil bietet der etwas kurz geratene Furcia euch auch Abwechslung für mehrere Durchläufe. Der „Königstrail“ am Kronplatz ist aber zweifelsohne der Herrnsteig. Hier mischen sich sensationelle Ausblicke, rumplige Pisten und riesige Anliegerkurven. Respekt, wer diesen Trail ohne Verschnaufpause packt, bei mir hat der Armpump zwischendrin gewonnen.

In St. Vigil gibt es zusätzlich noch den Trail „Piz de Plaies“. Schnelle Kurven die bei Trockenheit teilweise etwas rutschig werden wollen hier gemeistert werden. Fazit zum Kronplatz: Muss man mal gemacht haben! Macht man Urlaub in St. Vigil bietet es sich an, Richtung Furcia zu kurbeln und von da per Bergbahn auf den Kronplatz zu fahren. Das Tagesticket ist hier gut investiert.

Kronplatz Gassl Trail

Gassl Trail: Die Flowvariante am Kronplatz

Bergbahnen in Saalbach

Kronplatz Herrnsteig

Hotel Excelsior in St. Vigil

Ein paar Worte zum Gastgeber, der diese Reise möglich gemacht hat, dem Hotel Excelsior der Familie Call. Selten wurde ich so herzlich in einem Hotel begrüßt und fühlte mich ab der ersten Sekunde so wohl wie hier in St. Vigil. Was macht ein gutes Bike Hotel aus? Klar, ein paar grundlegende Dinge wie ein sicherer Bikekeller mit dem nötigen Werkzeug für kleine Reparaturen, eine Waschmöglichkeit etc. Das gibt es im Excelsior definitiv. Aber jenseits dieser Basics findet sich hier ein Chef, der versteht, was Mountainbiker sich wünschen. Eine Familie, die mit vollem Herzblut ihr Haus auf ein unglaublich hohes Niveau gebracht hat und eine Atmosphäre, die zum Entspannen nach einem langen Tag im Sattel einlädt. Dazu zählen eine großartige Küche, angefangen von einem reichhaltigen Frühstück, das keinen Wunsch offen lässt bis zu einem Abendessen, das jeden Abend ein echtes kulinarisches dargestellt hat. Apropos Highlight: Der Spa-Bereich muss hier natürlich auch erwähnt werden! Auf dem Dach des Hauses gelegen gibt es hier neben den üblichen Annehmlichkeiten einen Infinity-Pool mit Bergblick, der mich jedes Mal wieder sprachlos gemacht hat. Liebes Excelsior, liebe Familie Call: Es wir eine echte Freude und sicher nicht mein letzter Besuch!

Bergblick aus meinem Zimmer im Excelsior

Ein traumhafter Ausblick aus meinem Zimmer im Excelsior.

Appetit? Das Essen ist perfekt nach einem langen Biketag.

…und dann dieses Essen!

Appetit? Das Essen ist perfekt nach einem langen Biketag.

Panoramafenster im Restaurant.

Appetit? Das Essen ist perfekt nach einem langen Biketag.

Pool im Spa Bereich.